Differenz ist eine Illusion

3. September, 2009

Andreas, mein Mentor, sagte vor ein paar Tagen zu mir: „Es existiert keine Differenz“ und ich verstand mal wieder die zugrundeliegende Bedeutung nicht, bis den folgenden Absatz in „Die Kunst des Lebens - Vipassanā-Meditation nach S.N. Goenka“ von William Hart las.

Der Buddha verleugnete nicht die Existenz der Welt der Formen, Farben, Geschmacksempfindungen, Gerüche, Schmerzen, und Freuden, Gedanken, und Emotionen, noch verneinte er die Existenz von Wesen - weder seine eigene noch die anderer. Er stellte lediglich fest, dass dies nicht die letztendliche Realität ist. Mit unserer gewöhnlichen Art der Wahrnehmung erkennen wir nur die groß angelegten Muster, innerhalb derer sich subtilere Phänomene organisieren. Dadurch dass wir nur die groben Muster sehen und nicht die ihnen zugrunde liegenden Bestandteile, nehmen wir in erster Linie die Unterschiede wahr, und daher differenzieren wir, heften Etiketten an, bilden Vorlieben und Vorurteile aus und fangen an, Dinge zu mögen oder nicht zu mögen - der Prozess, der zu Verlangen und Aversion führt.
Um die Gewohnheit des Entwickelns von Verlangen und Aversion zu überwinden, ist es nicht nur notwendig, eine alles überschauende Gesamtsicht zu haben, sondern auch, die Dinge in die Tiefe gehend wahrzunehmen, d.h., die ihnen zugrunde liegenden Phänomene zu erkennen, die unsere Realität zusammenfügen und gestalten.

2 Kommentare

Sylvia schrieb am 2. November 2009 um 19:30 dies:

Das ist sehr gut! Hast du schon „What the bleep…“ gesehen? Geht in diese Richtung…

Till schrieb am 29. November 2009 um 09:35 dies:

Danke für die Empfehlung, ich werd ihn mir irgendwann einmal anschauen.

Was fühlst du?

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