Babyblaue Biene

2. September, 2010

Es ist 11:03 Morgens, irgendwo in den Reisfeldern in Penestanan. Ich sitze im Untergeschoss von Donna’s Haus und betrachte diese merkwürdige durch und durch babyblaue Biene um mich herum summen. Ich habe gerade einen riesigen Batzen E-Mails und SMS beantwortet, der in der letzten Woche angefallen war und den ich aus mangelnder Zeit ignoriert habe. Seit Gestern Abend habe ich wieder ein wenig mehr Zeit, denn Agatha ist nach Mexico geflogen.

Das Bali besonders ist brauche ich nicht zu erwähnen. Die Frequenz hier ist so intensiv, dass alle die eigenen Dämonen und Ängste nahezu unmittelbar aus ihren Grotten hinaussteigen und sich dem Tageslicht zeigen. Diejenigen, die ihre Dämonen kennen, ihnen gewachsen sind oder sie nicht fürchten, heilen sich selbst in kürzester Zeit. Diejenigen jedoch, die nie gelernt haben sich ihnen zu stellen, die Opferrolle bevorzugen oder noch ein wenig sturköpfig an den alten, überflüssigen Mustern festhalten wollen… haben meist eine sehr unangenehme Zeit auf Bali.

Eine weitere Eigenschaft dieser wunderschönen Insel scheint zu sein, dass sie die Wahrheit unmittelbar aufzeigt. Nichts ist wirklich verschwommen oder unklar, vorausgesetzt man möchte die Wahrheit sehen. Hier gibt es Pärchen die sich in wenigen Wochen vier-fünf Mal Trennen und dann doch wieder zusammen sind, aber irgendwie auch nicht. Die Balinesen hingegen haben eine Tradition. Ein Pärchen muss drei Jahre zusammen sein, bevor sie zusammen ziehen und heiraten dürfen. Dewa erklärte mir, dass durch dieses intensive Beschnuppern nur eine von einhundert Ehen auseinander gehen. Ich würde sagen genau das haben Agatha und ich getan, uns beschnuppert. Sie riecht verflucht gut, aber das Zusammenleben war ein wenig schwierig. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Naja, wie auch immer und wieder zurück zu mir selbst. Ich habe die letzten Monate immer wieder gedacht, dass ich Geld brauche um mir ein ruhiges Haus für meinen 21-Tage-Prozess mieten zu können, in dem ich allein und vollkommen beschützt bin. Vor ein paar Tagen hat mir Arpana (Dr. Dinge), der mir Didgeridoo Spielen beigebracht hat, ungebeten die Schüssel für seine Villa gegeben und gesagt dass er am 19. November wieder kommen wird. Ich war ein wenig überrascht, denn ich hatte nicht im Geringsten erwähnt, dass ich ein Haus bräuchte. DUFTE!!! Agatha hat direkt alles Feng-Shui’t und jetzt muss ich nur noch schauen, ob die Umgebung für den Prozess geeignet ist, oder ob die Nachbarn jeden Tag rumnerven.

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