Alter, ich werd' Holzfäller!

31. März, 2010

Ich habe wie letzte Nacht sehr unruhig geschlafen, trotzdem zog es mich um Acht ausgeschlafen auf den Federn unter die Dusche, danach begann der 2. Tag des hiesigen Schlachtfestes. Ich wuchtete Baumstämme durch die Luft und genoss es meinen Körper zu fühlen. (In den letzten Monaten hatte ich selten das Gefühl, dass mein Körper mit mir verbunden sei.) Beim Mittagessen aß ich wie den ganzen Tag nur sehr wenig. Irgendwie schwindet mein Bedürfnis nach Nahrung.

Die Gespräche mit meinem Vater sind angenehm, auch wenn er einige „meiner Themen“ nicht wirklich fühlen kann. Ich beginne langsam mein Bild von meinen Vater zu entfärben, ihn klarer zu sehen. Als wenn ich eine Zwiebel schälen würde. Ich spüre sehr tiefe Unstimmigkeiten. Mir wird so einiges über mich klar.

Ich genieße es den vergangenen Tag niederzuschreiben. Das Schreiben erinnert mich Stück für Stück an die tiefe Einsicht, die ich zur Zeit (verfickte scheiss kacke) scheinbar nicht benötige. Die Wellenschläge meiner negativen Emotionen der letzten Wochen klingen langsam aus und ich sehe immer häufiger kurze wunderschöne Momente.

Ich liege in Schlabberklamotten, ohne einen Hauch von Unbequemlichkeit auf dem durchgesessenen Sofa. Der Kamin erfüllt den ganzen Raum mit angenehmer Wärme. Langsam schwenke ich meinen Kopf zu Ravna, blende die Geräusche meines Vaters aus und flüstere zur ihr: „Jaa, feeiinnn…“. Sie klopft mit ihrem Schwanz zwei mal auf das Sofa. Die Vibrationen und ihre unbeschreiblichen Augen lassen mein Herz erblühen.

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