Ich werde ruhiger...

1. April, 2010

Die Tage werden immer schöner. Ich genieße es wenn der kühlen Wind auf meinen nackten Unterarmen zu fühlen, während mir die Sonne den Rücken wärmt und ich den Marienkäfer, der zwischen den Sägespänen auf meinen Wanderschuhen herumklettert, betrachte. Das Gespräch auf schwedisch direkt neben mir hörte ich kaum. Ich fühle wie der Frühling in den Startlöchern steht. Die ersten Knospen zeigen ihre Köpfchen und überall, wo vor ein paar Tagen noch winter-graue Wiesen zu sehen waren, spießen nun die ersten Jungtiebe. Bald wird es sehr bunt werden.

Mittags haben wir wieder 3 Stunden Holz gemacht und meine Beine und mein Rücken fühlen sich wie Stahl an. Wir haben für einen 1,3m langen und 80cm breiten Baumstamm ungefähr 4 Stunden gebraucht. Während einigen Menschen die Ineffizienz ein wenig auf die Nerven ging, freute ich mich darüber dass jedes Stück des gefällten Baumes die selbe Wertschätzung erhielt. Auch die Einschätzung der Qualität der Hölzer hing nicht von den Abmaßen ab, sondern von der Größe der Zeitspanne bis zum Abendessen. Bei den nun acht Tage alten Lämmer habe ich heute nicht vorbeigeschaut.

Ich habe kaum Bedürfnis zu Reden. Andere Menschen nehme ich kaum wahr. Die entfallenen Sozialkontakte und mein immer ruhiger werdender Geist, lass mich nur noch mein eigenes Echo wahrnehmen. Unangenehm. Ich fühle mich unwohl mit meinem dicken Bauch. Ich fühle wie sich mein Ego langsam abschält.

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