Mein Geburtstag

20. Mai, 2010

Es war bereits dunkel, als Sylvia mich fragte, ob ich mit Schwimmen kommen wolle, bevor wir in Essen. Ich dachte: „Ein zweites mal Baden heute, mhhh, ja!“. Als ich ein paar Minuten später den bedeuteten und vollkommen stillen Pool sah, ging mein Herz auf. Vor dem Pool saß einer der Waisen und ich sprach mit ihm. Er war kurz vor seinem Abendritual, oder was auch immer es ist. Er war sehr schnell, ich konnte der Unterhaltung kaum folgen. Als ich die sechs Mädchen am Pool „beten“ sah, fühlte ich mich kurzweilig unwohl jetzt zu Baden. Egal, ließ mich auf dem Wasser treiben und betrachtete den Mond, der hier merkwürdiger Weise nicht vertikal abgeschnitten ist, sondern horizontal, wie ein auf dem Rücken liegendes Stück Wassermelone.

Sylvia, die heute exakt doppelt so alt ist wie ich, kam nach ein paar Minuten und stelle sie neben mir ins tiefe Wasser. Wir genossen den wunderschönen Gesang der Kinder, das Zirpen aus dem Reisfeld, unsere Körper umgeben von dem reinigendem Wasser. Als die Kinder fertig waren spielte sie mit ihrer Hand auf der Wasseroberfläche und zauberte wunderschöne, sich bewegende Bilder mit dem reflektierenden Licht auf dem Grund des Pools und Wellen an der Oberfläche. Ich war fasziniert davon.

Danach forderte sie mich, wie ein kleines Kind, zu einem Schwimmwettbewerb auf. „Wer als Erster 10 Bahnen geschwommen ist!“. Ihr Herz ist das eines Kindes. Sie zeigt mir, ohne es zu wollen, wie einfach und wunderschön das Leben ist. Sie ist ein unschuldiges Kind. Ich spürte das selbe Gefühl wie bei der Japanerin. Irgendetwas tauschen wir seit ein paar Tagen aus, ohne dies bewusst zu tun. Nur unsere Präsenz. Ich spüre die Schönheit und Vollkommenheit des Lebens. Ich bin glücklich, zufrieden.

Danach fuhr los um im CLEAR etwas zu essen. Kako, Rodolfo, Pachi, Punno, Stefano, usw…, alle meine Lieben waren da. Was für ein Zufall, dachte ich. Als das Licht ein paar Minuten später ausging schnallte ich, dass dies eine Überraschungsparty ist. Der Abend war perfekt, die Schwingung in dem Café war exakt so wie ich mich fühlte. Ruhig, gelassen, fröhlich, zufrieden. Kein Hauch von Disharmonie.

Nur mein Bauch, der krampft alle paar Stunden ein wenig…

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