Wer bin ich?

19. Mai, 2010

Ich bin wieder in mir. Das Gefühl von Einsamkeit, dass ich Gestern in mir spürte, vermutlich weil Agatha nicht mehr neben mir liegt, ist erloschen. Heute Mittag fuhr ich zu dem KAFE. Die Sonne strahlte und ich fühlte mich großartig. Dort traf ich wie erwartet Sylvia und Paris. Neben Sylvia saß die zierliche Japanerin, mit dem lustig wippenden Riesenhut, die ich vor ein paar Tagen schon einmal flüchtig begrüßt hatte. Nachdem ich Paris und Sylvia umarmt hatte betrachtete ich, stand und betrachtete ich, wie ein König der vor seinem Volke steht, immer noch von der wunderbaren Energie des Hinweges durchströmt und strahlend, die Menschen im KAFE. Ich drehte mich um, blickte zu der Japanerin, sie schlug die Hände vor ihrem Mund zusammen und murmelte schüchtern in gebrochenem Englisch: „Deine Energie ist wunderschön“.

Ich war ein wenig perplex, lächelte sie an und setzte mich neben Sylvia. Ich fühlte eine starke Verbindung zwischen uns. Die nächsten 20 Minuten war die Hälfte meiner Aufmerksamkeit auf unsere Verbindung gerichtet. Die folgenden vier Stunden niederzuschreiben würde Stunden dauern, also komme ich direkt zu dem, was mich durchgeschüttelt hat. Während ich mir notierte, dass Menschen immer das finden/projizieren, was sie suchen/was in ihnen existiert, sprach mich die Japanerin an und bedankte sich dafür, dass ich ihre weibliche Energie geheilt habe. Ich war wieder perplex. Ich hab doch nur hier gesessen und versucht so viel wie möglich von fremden Tellern zu naschen. Eine Stunde verstrich und kurz bevor Paris und Sylvia verschwanden, mit denen ich lange gesprochen hatte, sagte Paris zu mir: „Du schreitest wesentlich schneller als wir der Erleuchtung entgegen. Du wirkst, als währst du bereits auf einer anderen Bewusstseinsebene.“. Natürlich bin ich auf einer anderen Bewusstseinsebene, ich bin nicht so verwirrt im Kopf und rede von meiner kurz bevorstehenden Erleuchtung…

In den letzten Tagen habe ich mich immer wieder gefragt, ob es möglich ist, anderen Menschen bei ihrem Erwachen, durch Präsenz zu unterstützen. Vorausgesetzt, die eigene Energie ist nahezu rein und der Mensch möchte Heilung.

Nun, wer bin ich? Fremde Menschen bedanken sich bei mir für meine Anwesenheit. Fremde Menschen sagen mir immer wieder, ich wäre wunderschön oder hätte wunderschöne Energie. In Menschen, die ich bewundere, von denen ich so viel lerne, spüre ich Angst vor mir. Wer bin ich? Ich dachte ich wäre Till, morgen 24 Jahre alt, aus Kiel, fett, überdurchschnittlich gemütlich, Till, der programmieren liebt und keine Lust mehr hat zu Arbeiten.

Wer oder was ist das da… unter meinem ICH?

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