Der Krieg hält an...

16. November, 2010

Direkt nachdem ich „Im Paradies“ geschrieben hatte, wurde ich zu einer Einrollen-und-weinen-Party zu zweit eingeladen. Die Regeln: Klamotten an, kein Sex, kein Küssen, saubere Füße. Frisch geduscht mit blitz blanken Füßen hüpfte ich in ihr Bett. Ich hatte an diesem Tag ungewöhnlich wenig getrunken, normaler Weise sind es so 4-5 Liter, also trank ich ein Glas Wasser. Was ich nicht wusste war, dass dieses Wasser in dem Kanister direkt aus dem Hahn gekommen war.

Wir luscherten Jonah Hex, was am Rande bemerkt ein ganz mieser Film ist, und das von Jemandem der hirnlose Filme mit Waffen und Explosionen liebt! Über den Tag hatte ich ein wenig Klarheit gewonnen, dass das Ganze hier wohl doch seinen Sinn hat und ich mich mit meiner stätig präsenten und mich kontrollierenden Angst davor auseinander setzte, dass mich andere Menschen ablehnen oder verurteilen. Wie auch immer, jedenfalls dauerte es gerade mal 30 Minuten, nachdem ich das Wasser getrunken hatte, dass sich mein Kopf in einen Hirnlosen Brei verwandelte, die gewonnen Klarheit verschwand und mein ganzer Körper die Anzeichen einer Infektion signalisierte. Ich dachte mir, was soll’s, das Bett ist so gemütlich, ich schlafe einfach ein… obwohl ich ein unwohles Gefühl bei diesem Gedanken hatte.

Eine Stunde später wachte ich seelenruhig auf, wackelte zum Klo, setzte mich hin und dann brach ein braunes Inferno unter mir heraus. Sekunden später musste ich mich dann entscheiden was auf dem Fußboden landen sollte, oben oder unten? Alle Schläuche standen unter Hochdruck. Als die Pumpen aufhörten, säuberte ich oberflächlich den Fußboden, nahm eine Dusche und stieg wieder ins Bettchen. Alles safe, dachte ich…

Wenige Minuten später schrecke ich aus dem Schlaf hoch. Irgendetwas stimmte hier nicht. Ich fühle etwas Feuchtes zwischen meinen Beinen. Scheiße! Wortwörtlich. Sie sagte nur eines: „Es sind schon schlimmere Dinge passiert…“. Ich verbrachte weitere 20 Minuten im Badezimmer und dieses Mal konnte ich die Entleerung meiner Schläuche koordinieren, sodass der Fußboden sauber blieb.

Als ich das Badezimmer verließ hatte sie unsere Schlafstätte auf den Fußboden verlegt. Ich kroch zurück zu ihr unter die Decke. Beim ersten Date ins Bett geschissen… für Andere ist das vermutlich eine der schrecklichsten Situationen die eintreten kann, ich hingegen war nur damit beschäftigt, dass ich ihr den Schlaf raube.

Klingt irgendwie nach der Meisterprüfung in Sachen „Angst davor was andere von einem denken“, nicht wahr?

Hihi, ich liebe dieses Leben.

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