Willenlose Geschöpfe

28. März, 2009

Vor zwei Jahren hat mich ein Streit mit einer Gefährtin dazu motiviert, die Zukunft kennen zu wollen. Damals glaubte ich noch an die sich-von-dem-Universum-etwas-wünschen-Technik und habe mir gewünscht zu wissen, ob mein Schicksal vollkommen vorherbestimmt ist und ich somit meine Zukunft sehen kann.

Drei Tage später fühlte ich schlagartig die Antwort absolut klar. In den ersten Tagen danach fühlte ich mich gemütslos, wie eine Marionette. Kurz darauf fühlte ich eine befriedigende Gelassenheit. Ich akzeptierte alles so wie es war, alles war gut so wie es war, denn es war vorherbestimmt.

Andreas, mein Mentor, und ich hatten schon oft über das Thema Schicksal gesprochen. Ob alles Zufall sei (Realismus), ob alles schon vor unserer Geburt bis in das kleinste Atom vorherbestimmt ist (Freigeistig), oder ob nur wichtige Momente fest stehen und das Geschehen zwischen diesen Momenten in unserer Hand liegt (Esoterisch). Ich erzählte ihm von meiner Frage an das Universum und der Antwort auf sie. Ich hatte ihn zuvor noch nie so ablehnend und verschlossen auf ein Thema reagieren erlebt. Zwei Wochen später kam er auf mich zu und sagte mir, ich hätte Recht und dass wir keinen Einfluss auf unser Schicksal hätten.

Heute verstehe ich die Problematik dieses Themas. Die lückenlose Abgabe von Kontrolle über das eigene Leben. Machtlosigkeit. Mütter, die ihre Kleinen vor allem Bösen schützen wollen, können dies nicht, sind machtlos, weil das zukünftige Geschehen bereits feststeht. Das zu akzeptieren fällt sehr vielen Menschen natürlich sehr schwer.

Meiner Ansicht nach ist der freie Wille von uns Menschen nicht die Freiheit Entscheidungen zu treffen, sondern die Freiheit die Vorstellung zu haben Entscheidungen zu treffen. Letzten Ende spielt es nur in unserem Verstand eine Rolle, ob wir Entscheidungen treffen oder willenlose Geschöpfe sind. Wir tun, was wir tun.

Was fühlst du?

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