Sittlichkeit

6. August, 2009

Heute war ich in der Mittagspause mit meinen Chefs und ein paar anderen Kollegen den neuen Dönerladen um die Ecke testen. Da ich einen vegetarischen Dürüm bestellt hatte, begann einer meiner Chefs mich zu fragen, warum ich seit meines Kurses weder Fleisch noch Alkohol zu mir nehmen würde, obwohl ich es doch früher zu Genüge getan hätte. Obwohl ich seit meinem ersten Vipassanā Kurs voller Überzeugung die Fünf Sīlas einhalte und versuche so viele Pāramīs wie möglich in mir wachsen zu lassen, hatte ich auf Anhieb keine Antwort auf seine Frage parat.

Sīla ist der erste der drei Bereiche des Edlen Achtteiligen Pfades und beinhaltet die ethischen Grundlagen; das Unterlassen von körperlichen oder verbalen Handlungen, die Anderen oder einem selbst schaden. Pāramīs sind alles umfassende Tugenden, die über Sīlas Grundübungen hinaus gehen.

Abends, auf meinem Heimweg, fühlte ich abrupt, warum mein Leben so viel friedvoller ist, wenn ich Sīla befolge und alle Pāramīs in mir wachsen lasse.

Denn wenn ich meine Sittlichkeit entwickle, ist es leichter mein Samādhi, also die Herrschaft über meinen Geist, zu entwickeln und mein aufrecht erhaltenes Samādhi bestärkt wiederum meinen Willen Sittlichkeit zu entwickeln. Dies beides hat einen bewussten und reinen Geist zur Folge und solch einen Geist zu haben bedeutet wahren Frieden, wahre Fröhlichkeit zu fühlen.

Der Mensch, der diesen wahren Frieden, diese wahre Fröhlichkeit in sich trägt, selbst wenn es nur ein Funke ist, wird Samen für weiteren Frieden, für weitere Fröhlichkeit sähen und immer weniger negative Gedanken entwickeln.

Was fühlst du?

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